Glaubenstreue
Eine Geschichte aus Seehausen am Staffelsee
Seine Schäflein zu hüten und Ihre Hinwendung zur Kirche zu verstärken, ist eine wesentliche Aufgabe katholischer Pfarrer, nicht nur in Bayern. Dafür wird viel unternommen.
In Seehausen war vor etwas längerer Zeit ein geistlicher Herr der gute Hirte, der bei den Männern im Dorf einen ausgezeichneten Ruf hatte. Dieser kam von seiner Leidenschaft, Schafkopf zu spielen und das nicht schlecht! Da die Bauern jedoch nur manchmal abends, aber oft am Vormittag des Sonntags dieses Spiel in der Wirtschaft genossen, musste der Pfarrer eben zu diesen Zeiten auch in der Gaststätte anwesend sein. Abends war dies kein Problem, doch am Sonntag stand der feste Termin des Gottesdienstes um 10 Uhr oft im Wege. Darum kam es häufig vor, dass die Gläubigen (Frauen und Kinder!) in der Kirche recht lange auf den Pfarrer warten mussten, weil dieser seine Partie noch nicht zu Ende gespielt hatte.
Der nachdenkende Pfarrer führte darum die Regel ein, dass Gottesdienst erst dann ist, wenn geläutet wird. So kamen alle zu ihrem Ziel! Die Frauen in der Kirche mit dem Pfarrer und der Pfarrer im Wirtshaus mit den Männern.
Das Leben geht weiter und auch diese Geschichten finden noch kein Ende.
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